Jeden Morgen dasselbe Bild vor vielen Schulen: Autos stauen sich, Türen fliegen auf, Kinder springen heraus – und Eltern eilen schnell wieder davon. Die sogenannte Elterntaxi-Problematik ist längst ein Dauerbrenner im Straßenverkehr rund um Schulen.

Eine aktuelle Auswertung des ACE Auto Club Europa, visualisiert von Berlin Cycling Diary, zeigt nun in Zahlen, wie häufig dabei Verkehrsregeln missachtet werden – und was das den Staat eigentlich kosten würde.
6.422 Fahrzeuge im Fokus
In der Untersuchung wurden 6.422 Fahrzeuge beobachtet, die Kinder zur Schule brachten. Das Ergebnis ist ernüchternd: Rund 41 Prozent der Elterntaxis hielten sich nicht an die Verkehrsregeln. Nur etwa 59 Prozent verhielten sich korrekt.
Am häufigsten parkten Eltern im Halteverbot (20 %), gefolgt von Einfahrten (8 %), Gehwegen (6 %) und dem zweiten Reihe Parken (6 %). Seltener, aber nicht minder gefährlich: ein Prozent auf dem Radweg und 0,3 Prozent auf dem Zebrastreifen.
Fehlendes Geld im Bildungssystem
Berlin Cycling Diary hat die Verstöße einmal in Bußgelder umgerechnet – mit einem erstaunlichen Ergebnis:
Wären alle Verstöße geahndet worden, wären 82.165 Euro an Bußgeldern zusammengekommen.
- 64× auf dem Radweg → 4.480 €
- 1.284× im Halteverbot → 25.680 €
- 514× in Einfahrten → 5.140 €
- 385× auf dem Gehweg → 19.250 €
- 19× auf dem Zebrastreifen → 665 €
- 385× in zweiter Reihe → 26.950 €
Geld, das man durchaus sinnvoller im Bildungssystem investieren könnte – zum Beispiel in sichere Schulwege, bessere Radabstellanlagen oder Schulweglotsen.
Quelle: ACE Auto Club Europa / Berlin Cycling Diary / tagesschau